31.Internationales Schornsteinfegertreffen im Italienischen Vigezzo Tal



Annähernd 1000 Schornsteinfeger aus der ganzen Welt sind 2012 zum Schornsteinfegertreffen nach Italien gereist.
Dass das Treffen jeweils im September über die Bühne geht, ist kein Zufall. Den am Ende des Sommers wurden die Täler im Hinterland von Locarno jeweils von sogenannten -Padroni-durchstreift, die jugendliche Arbeitskräfte suchten, um mit diesen während des Winters in den Städten der Po-Ebene Kamine zu reinigen.
Lisa Tetzner setzte diesen Kindern in ihrem Buch -Die schwarzen Brüder-ein literarisches Denkmal. Dieses Buch wird zurzeit in Köln im Studio und im Tessin für die Außenaufnahmen verfilmt und erscheint im Herbst 2013 in den Kinos.
Im Gedenken an diese Kinder wurde nun schon zum 31. Mal das Internationale Schornsteinfegertreffen in Santa Maria Maggiore veranstaltet.
Die Schornsteinfegerinnungen Tübingen und Freiburg charterten dieses Jahr eigens einen Bus, damit der Traum einmal am Schornsteinfegertreffen teilzunehmen für manchen Kollegen Realität werden konnte. Fast 30 Personen sind in Italien, nahe des Lago Maggiores am Freitagnachmittag angekommen.
Ein Erlebnis das Seinesgleichen sucht, so die Stimmungslage der Kollegen, wenn sie sich vor dem Schornsteinfegerdenkmal, welches zu Ehren des kleinen Faustino erstellt wurde der beim reinigen der Schornsteine durch einen Stromschlag starb, in Malesco zum Gruppenbild in ihrer Zunftkleidung mit Besen positionieren. Einer der Höhepunkte im Leben eines Schornsteinfegers.
Danach in den Verträumten Gassen und Straßen von Malesco herumzuspazieren, ein Smalltalk mit Kollegen zu halten, solche die man kennt, und andere die man Kennenlernt. Schon viele dauerhafte Freundschaften sind so unter den Kollegen über die Landesgrenzen hinweg entstanden.
Der Festabend im Park der Villa Antonia am Samstag bildete einen der Höhepunkte. Bei fetziger Musik wurde getanzt und gesungen, bis zum bitteren Ende.
Wieder Fit geht's dann am Sonntag pünktlich um 10 Uhr zum Umzug. Nach Ländern geordnet gilt es sich aufzustellen. 1000ende Zuschauer säumten wieder die Straßen von Santa Maria Maggiore. Die Schornsteinfeger
--Spazzacaminos-- werden regelrecht angehimmelt. Hier ein Foto, da ein Foto, dort ein Küsschen und hier ein Küsschen, so der Ablauf des Umzuges, welcher weitgehendst von Anita Hofer, einer dort lebenden Deutschen Pizzeriabetreiberin organsiert wird. Genächtigt wurde mitten im Zentrum von Santa Maria Maggiore, direkt am geschehen der Veranstaltung.
Diese 4 Tage werden wohl jedem der dabei war in sehr guter Erinnerung bleiben. Am Montag gings dann wieder nach Hause. Die Fahrt führte mit dem Zug nach Locarno, während der Bus außen herum fuhr. Von Locarno gings dann durch den Tunnel des Bernhardinos über Chur am Ostufer des Bodensees entlang, aber nicht ohne einen Abstecher bei Kollege Günther Blind in Friedrichshafen zu machen, welcher kurzerhand den ganzen Bus voll zum Kaffeetrinken einlud.
Stefan Sekinger